Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurden erstmals zwei AfDler in den Freiburger Stadtrat gewählt. Mit Detlef Huber und Dubravko Mandic wurden zwei faschistische Rechtsanwälte und Burschenschaftler gewählt, die gezielt Politik gegen die KTS machen und rechte Hetze in den Gemeinderat tragen wollen.
Detlef Huber ist ein völkischer Revisionist und „Alter Herr“ in zwei Burschenschaften: „Germania Hamburg“ und „Teutonia Freiburg“. Er war im Laufe der Jahre in diversen rechten und rechtsradikalen Parteien und Gruppierungen aktiv und hat schon während seiner Studienzeit in den 1990er Jahren linke Projekte angegriffen. Er ist der erfahrenere und kalkulierendere der beiden Nazistadträte. Und obwohl Huber meist weniger rabiat auftritt als Mandic, sollte sein gefestigtes rechtsradikales Weltbild nicht unterschätzt werden.
Dubravko Mandic ist ein hasserfüllter Faschist, geprägt durch seine Sozialisierung in den Freiburger Burschenschaften „Alemannia“ und „Saxo-Silesia“. Er leidet unter grotesker Selbstüberschätzung und fehlender Selbstbeherrschung. Mandic ist skrupellos, frauenfeindlich und aggressiv nicht nur gegenüber politischen GegnerInnen. Er ist sowohl verbal als auch physisch gewalttätig. Im vergangenen Wahlkampf attackierte und verletzte Mandic zusammen mit seinem AfD-Handlanger Robert Hagerman eine Person auf der Kaiserstuhlbrücke.
Die KTS wurde von der Freiburger AfD nicht erst im Wahlkampf 2019 zu einem ihrer primären Angriffsziele erklärt. Das überrascht uns nicht – steht doch das Autonome Zentrum für alles, was die AfD verachtet: Basisdemokratische Organisierung, anarchistische Politik und rebellische Subkultur. In der KTS können sich junge Menschen ausprobieren, hier finden sie einen antiautoritären Freiraum ohne Zwang zu Konsum und Wirtschaftlichkeit. Das Haus ist ein Fixpunkt für unangepasste Kultur, erschwingliche Konzerte und wilde Partys für alle Generationen.
Das AZ ist seit jeher Ausgangspunkt für Demonstrationen gegen Überwachung, Aktionen gegen Klimawandel und Hausbesetzungen gegen Wohnungsnot und damit Teil einer linken Bewegung, die seit 50 Jahren die Freiburger Lokalgeschichte prägt. Mittlerweile kämpfen und feiern mehrere Generationen Linksradikaler unter dem Dach des Autonomen Zentrums. Und auch wenn es in den 25 Jahren seit der Besetzung der ersten KTS auf dem Vauban-Gelände manchmal inhaltliche Konflikte im AZ gab, so war eines in all den Jahren doch immer Konsens: Kein Fußbreit dem Faschismus!
Vom Straßenkampf gegen die Stiefelnazis der 1990er Jahre über die Mobilisierung gegen den gescheiterten NPD-Aufmarsch 2002 und das HIAG-Treffen 2006 bis zur Zerschlagung des NPD-Kreisverbands 2009 – die KTS hat sich immer gegen alte und neue Nazis engagiert. Und dieses Engagement hat seinen Preis: 2009 wurde ein Bombenanschlag auf die KTS verhindert, 2009 und 2011 gab es Brandanschläge auf das AZ. Obwohl alle Rechtsradikalen – und damit natürlich auch die AfD – seit jeher Hausverbot in der KTS haben, kam es dennoch vor, dass Nazis dreist in die KTS reinliefen, diese dann allerdings verletzt wieder verließen. Zu unserem Erstaunen hielt sich das Mitleid der Polizei in Grenzen.
Aber neben den spektakulären Kämpfen scheut die KTS auch nicht die Mühen der Ebene: Regelmäßig finden Informations-, Mobilisierungs- und Vernetzungsveranstaltungen statt und unermüdlich klären antifaschistische Gruppen aus dem Haus über die lokale und überregionale Naziszene auf. Auch ansonsten wird aus der KTS weit über Freiburg hinaus linksradikale Medienarbeit geleistet. Manchmal offen, aber öfter noch unter der Hand wird die Presse mit Details zu Nazigruppierungen, Burschenschaften und sonstigen Organisationen der rechten Szene informiert – wenn sie nicht gerade selbst einen Naziredakteur beschäftigt.
Viele direkte Aktionen gegen den zunehmenden Rechtsruck finden aus naheliegenden Gründen anonym statt. Aber es ist nicht ungewöhnlich, wenn nach einem sabotierten Nazitreffen jemand bei der nächsten Soliparty mit einem „Weiter so!“ für antifaschistische Aktionen spendet. Und wenn es doch mal Angriffe oder Verletzte rechter Gewalt in Freiburg zu beklagen gibt, dann werden die Opfer oft zur KTS geschickt, wo ihnen unkompliziert und praktisch geholfen wird. Kein Wunder, wenn die Täter die KTS bekämpfen – sei es wie am letzten Samstag im Mai mit dem Schlagstock in der Hand oder als AfD-Stadtrat mit einer Hetzrede im Gemeinderat.
Gegen Nazis hilft weder Ignoranz noch Appeasement!
Gemeinsam gegen Spaltung, Hetze und Naziangriffe!
KTS Freiburg