Der Spanische Bürgerkrieg und die libertäre Revolution (1936 - 1939) haben seit jeher eine große Anziehungskraft auf Linke in aller Welt ausgeübt. In Spanien selbst hatte die Niederlage im Krieg für die Arbeiterbewegung fatale Folgen. Ihre Angehörigen wurden mit einer unbarmherzigen Repression überzogen oder mussten ins Exil gehen. Und die Sieger, die Anhänger des Generals Franco, schrieben die Geschichte, in der die Geschichten der Verlierer keinen Platz hatten. Weil sich der Übergang zur Demokratie nach Francos Tod (1975) nicht als Bruch mit der Diktatur vollzog, wurden auch in der Folgezeit die Erinnerung an die Erfahrungen der Bürgerkriegsverlierer im öffentlichen Diskurs weitgehend totgeschwiegen. Erst seit ein paar Jahren bricht eine linke Erinnerungsbewegung diesen Pakt des Vergessens. Der Historiker Alexandre Froidevaux hat die Erinnerungsbewegung untersucht und Interviews mit Aktiven geführt. Er berichtet von deren Aktionsfeldern und Zielen sowie der erinnerungspolitischen Diskussion in Spanien.
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