Die preisgekrönte Verfilmung des gleichnamigen Comics aus dem Jahr 2007 zeigt die tristen Verhältnisse, in denen die achtjährige Marjane in Teheran unter der autoritären Herrschaft des Schahs von Persien, Mohammad Reza Pahlavi, aufwächst. Ihre Eltern sind linke Intellektuelle, die sich an den Aufständen gegen das Regime beteiligen und mit seinem Untergang die Hoffnung auf ein besseres und freieres Leben verbinden — nur um bald festzustellen, dass die neuen islamistischen Herrscher noch brutaler und blutiger gegen jede Opposition vorgehen. Nachdem auch Verwandte Marjanes in den Gefängnissen des Regimes gefoltert und ermordet werden, entschließen ihre Eltern, sie nach Frankreich ins Exil zu schicken. Dort lernt sie neben philosophierenden ExistenzialistInnen, Punkrock und der Liebe auch die menschliche Kälte kennen. Als junge Frau kehrt sie in den Iran zurück — ein Land, dessen fundamentalistische Herrscher selbstbewusste Frauen als Feindinnen von Tugend und Moral verfolgen. Das Portrait der Islamischen Republik Iran, das "Persepolis" zeichnet, ist illusionslos und beklemmend, es spart aber auch den gelebten Protest nicht aus, den Frauen, Studierende und Intellektuelle dem islamistischen Tugendterror entgegenstellen.
Ausgespart werden selbstverständlich auch nicht die kühlen Getränke und leckeren Snacks, die wie immer für alle Gäste bereit stehen!