Schaut euch auch unsere Ausstellung zu diesem Thema an! Tschernobyl! Ein Film von Thomas Johnson, 95 Minuten
Im Morgengrauen des 26. April 1986 explodierte der vierte Reaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl. Eine regenbogenfarbene Stichflamme schoss 1.000 Meter hoch in den ukrainischen Himmel; der Kampf um Tschernobyl hatte begonnen. In den folgenden acht Monaten arbeiteten 800.000 junge Soldaten, Minenarbeiter, Feuerwehrleute und Zivilisten aus der gesamten Sowjetunion fieberhaft daran, die freigesetzte Radioaktivität zu beseitigen, einen „Sarkophag“ um den zerstörten Reaktor zu legen und vor allem die Welt vor einer weiteren Explosion zu bewahren.
Anhand von Augenzeugenberichten, darunter persönliche Erinnerungen des ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion Michail Gorbatschow, Archivaufnahmen, Originaldokumenten und neuesten Forschungsergebnissen sowie unter Zuhilfenahme von 3D-Darstellungen folgt „Tschernobyl!“ den Entwicklungen, die zum Reaktorunglück führten, und berichtet über die darauf folgenden Ereignisse. Darüber hinaus untersucht „Tschernobyl!“ die langfristigen Konsequenzen des Unglücks für Osteuropa, zu denen Umweltschäden ebenso zählen wie die weiterhin steigende Anzahl von Todesopfern, Krebserkrankungen, Erbgutschäden, genetischen Defekten und Fehlbildungen.
In „Tschernobyl!“ sind auch die historischen Aufnahmen zu sehen, mit denen der russische Fotograf Igor Kostin das Unglück von Tschernobyl von der ersten Explosion bis heute gewissenhaft dokumentiert. Kostin ist der einzige Fotograf, der das Reaktorunglück so nahe verfolgt hat, und seine Fotografien sind eine Chronik der durch den Unfall ausgelösten Verwüstungen und der immer noch andauernden Krankheiten und genetischen Störungen, unter denen Menschen und Tiere in den betroffenen Gebieten leiden. Aufgrund seiner wiederholten Aufenthalte in den verseuchten Gebieten ist Kostin inzwischen selbst an den Folgen radioaktiver Strahlung erkrankt.