Das England der 1980er Jahre ist von tiefen sozialen Spannungen und politischen Konflikten ebenso geprägt wie von neu aufkommenden, oft oppositionellen Subkulturen. Der Film "This is England" wirft ein Schlaglicht auf einen Ausschnitt dieses Szenarios: Er verfolgt den Weg des zwölfjährigen Shaun, dessen Vater im Falkland-Krieg einen als sinnlos empfundenen Tod gestorben ist, unter den Bedingungen eines trostlosen und verarmten Vorstadtlebens. Shaun ist von einer Skinheadclique fasziniert, in der er Anerkennung erfährt und seinem Außenseiterstatus entkommt. Die Clique zerbricht aber, als Combo, ein aus dem Gefängnis entlassenes ehemaliges Gangmitglied, zurückkehrt und rassistische und nationalistische Propaganda verbreitet. "This is England" zeigt nun exemplarisch die seit den 1980ern zunehmenden gezielten Versuche rechter Parteien, Subkulturen zu infiltrieren und die alltäglichen Frustrationen und Ängste auszunutzen, die im England der Thatcher-Reformen zur Massenerfahrung werden.
Großbritannien hat einige soziale und ökonomische Entwicklungen früher und intensiver erlebt als die Staaten auf dem europäischen Festland. Dies gilt auch für die hierzulande weithin unbekannte britische Rechte. Daher wird in einem Vortrag vor dem Film eine Einführung in die Geschichte, Ideologie und aktuelle Situation der extremen Rechten Großbritanniens gegeben - von den militanten "Leagues" des frühen 20. Jahrhunderts, über die jäh beendeten faschistischen Organisierungsversuche der 1930er, den Zerfall der "National Front" in den 1980ern, bis in die Gegenwart der "British National Party".
Außerdem: letzte Infos zur Antifademo gegen Geschichtsrevisionismus in Pforzheim am 23.2.
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