Benno Ohnesorg wurde am 2. Juni 1967 in Berlin erschossen – auf einer linken Demonstration gegen den Besuch des „Schah von Persien“. Seit er 1979 gestürzt wurde und die „Islamischen Republik Iran“ errichtet wurde, sind Proteste von links kaum noch zu hören, wenn man nicht gar von der islamischen „Revolution“ fasziniert ist und mit dem „antiimperialistischen“ Regime sympathisiert. Seit bald dreißig Jahren leiden insbesondere Frauen im Iran unter Geschlechterapartheit und Tugendterror, werden Menschen gefoltert und öffentlich gesteinigt oder gehängt, werden freies Denken und kritische Medien unterdrückt. Der Staatsterror wie auch die vielfältigen Widerstandsformen – ArbeiterInnenkämpfe, StudentInnenproteste, „unislamisches“ Verhalten und Aussehen, Subkulturen etc. – werden hierzulande kaum wahrgenommen, allenfalls über den Streit um das Atomprogramm wird berichtet. Und während Teheran den antisemitischen Terror gegen Israel unterstützt, den Holocaust leugnet und gleichzeitig offen eine nukleare Wiederholung vorantreibt, gibt Deutschland die besonnene Friedensmacht, sucht den Dialog mit angeblich „gemäßigten“ Kräften und unterhält Freiburg eine Städtepartnerschaft mit Isfahan. Trotz der angeblichen Sorge um die Menschenrechtslage und das Atomprogramm werden milliardenschwere Wirtschaftsabkommen geschlossen und AsylbewerberInnen abgeschoben. Es gibt also mehr als genug Gründe, gegen das Regime und seine UnterstützerInnen zu protestieren und sich mit den oppositionellen Kräften im Iran und im Exil zu solidarisieren.
Eine Infoveranstaltung mit Beiträgen, Bildern und Videos von S. Mohammadi (Student aus dem Iran), M. Nematijoo (Autonomer Iraner) und Jonny Weckerle (Freiburg).