"Wertkritik ist antipolitisch oder sie ist gar nicht", formulieren die Krisis-Vertreter Robert Kurz und Ernst Lohoff und pointieren damit ihre Kritik am traditionellen Arbeiterbewegungsmarxismus, den sie als bloßen "Schrittmacher der Wertvergesellschaftung" verurteilen.
Im Rahmen unseres Diskussionszyklusses lesen wir am Samstag, den 21.04.2007, um 16 Uhr in der KTS Texte zur so genannten Wertkritik. Dieser Kritikansatz stellt zentrale Kategorien der Marxschen Analyse in den Mittelpunkt: Ware, Wert und Geld. Der Wert wird als allgemeines Formprinzip dieser Gesellschaft verstanden, dessen Herrschaftscharakter mit Hilfe der Wertkritik analysiert und radikal kritisiert werden soll. Der fetischistische Schein des Kapitals als "Selbstverwertung des Wertes" objektiviert soziale Herrschaftsverhältnisse als scheinbaren Sachzwang, der Wert erscheint als "automatisches Subjekt", das sich scheinbar selbsttätig vermehrt. Der handelnde Mensch wird dagegen auf eine bloße Funktion reduziert und zur bloßen "Charaktermaske".
Mit ihrem Konzept der "Aufhebung der Arbeit" steht die Wertkritik im fundamentalen Gegensatz zum traditionellen Marxismus, dessen Klassentheorie und Geschichtsphilosophie sie ablehnt. Kritisiert wird dagegen an wertkritischen Ansätzen meist der fehlende Praxisbezug.
Wie immer sollten die Texte (PDF) für die Sitzung gelesen sein und immer noch freuen wir uns auf alle, die mit uns diskutieren wollen.
La Banda Vaga