Sie propagieren Männlichkeit, Nationalismus und Antisemitismus: Schwule in der Naziszene. Rosa von Praunheims Film "Männer, Helden und schwule Nazis" zeigt, dass Homosexualität und rechte Gesinnung sich keineswegs ausschließen. Zum Beispiel behauptete der 1991 an Aids gestorbene Nazi und Homosexuelle Michael Kühnen, dass schwule Männer - da ohne Familie und an sie geknüpfte Verpflichtungen - die besseren Kämpfer seien, unabhängig und frei. So verdeutlicht der Film eindrucksvoll den Zusammenhang zwischen faschistischer Gesinnung und der Faszination für Männlichkeit. Zugleich bietet der Film allerdings auch eine willkommene Plattform der Selbstdarstellung für Neonazis und deren Ideologie. Bilder von Männern bei militärischen Aufmärschen, stramme Muskeln, glänzende Glatzen transportieren eine durchweg positiv konnotierte "männliche Ästhetik". Unkommentiert lässt der Regisseur auch den Neonazi und Holocaust-Leugner Bela Ewald Althans zu Wort kommen. Trotz oder auch gerade wegen dieser mitunter grenzwertigen Szenen halten wir den Film für sehens-, kritisierens- und vor allem diskutierenswert. Deswegen gibts nach dem Film noch die Möglichkeit zur Diskussion - und anschließend wie immer Kneipe mit Musik und Häppchen.
Mittwoch, 18.04.2007, 20:00,
Film und Kneipe