Überall wird nach "härteren" Strafen gerufen. Wenn ein Problem auf der gesellschaftlichen Bildfläche auftaucht, meinen einschlägige Medien und Co. mit einem neuen Paragraphen und ein paar neuen Gefängnisbauten könnte man das schon in den Griff bekommen. Keine gute Zeit, um Kritik am Instrument des Strafrechts zu üben. Oder doch? - Von Gewalt und Todesfällen in Gefängnissen liest man derzeit in den Zeitungen, Guantanamo Bay ist ein blühendes Beispiel für das "Feindstrafrecht", von dem auch in Deutschland so mancher offen schwärmt. Und das ist nur ein Beispiel, warum es spannend ist, sich das auf den ersten Blick trocken anmutende Thema mal etwas genauer anzuschauen: Warum gibt es überhaupt ein Strafrecht bzw. warum wird gestraft? Welchem Wandel unterliegt der Begriff der Strafe? Welchen Sinn und Zweck soll die Strafe derzeit dienen? Wer definiert "Strafe" und wer ist vom "Strafen" betroffen? Und was haben gesellschaftliche Faktoren damit zu tun, wer "straffällig" wird und wer nicht, wer bestraft wird und wer nicht? Welche Stellung können Strafen und Gefängnisse in der Demokratie einnehmen? Und wie steht es um privat betriebene Gefängnisse? Sind Strafen unterm Strich nicht doch eher unnötig und gehören überwunden? Sicherlich werden wir in der Kürze der Zeit nicht alle Fragen und Antworten finden können. Ein interessanter Einstieg gerade durch die vielen aktuellen Entwicklungen und Beispiele eröffnet aber die Gelegenheit das "Strafen" in unserer Gesellschaft mal aus kritischer Perspektive zu betrachten.
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