Vor 100 Jahren wurde die Abschiebehaft zum ersten Mal in einem Gesetzestext verankert. Während sie bis 1945 vorwiegend zur Abschiebung/Deportation von Jüdinnen und Juden verwendet wurde, ist sie heute ein wichtiges Instrument zur Abschiebung von Flüchtlingen.
Fast jedes Bundesland verfügt über eine eigene Einrichtung oder kooperiert deswegen mit einem anderen Bundesland. Aus Sicht der Behörden ist eine gute Abschiebehaftanstalt eine, von der die Öffentlichkeit nichts wahrnimmt. Daher gibt es kaum Einblicke. Der Vortrag wird daher einen Einblick in Deutschland größtes Gefängnis geben. So wird sich unter anderem mit der Frage beschäftigt, wer wird wann warum eingesperrt. Ebenfalls wird ein Blick hinter den Kulissen der Ausländerbehörden und der Gerichte geworfen und dargelegt, warum mehr als 50 Prozent der Inhaftierungen rechtswidrig sind. Thematisiert werden auch die Haftbedingungen, die gerade in Büren von einem harten Sanktionsregime geprägt sind und die Zugänge von Beraterinnen und Berater. Die Anzahl der Themen ist nicht abschließend. Durch Fragen während des Vortrages kann das Publikum steuern, auf welche Bereiche intensiver eingegangen wird.
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