"QUEER, DAS IST DOCH SCHWUL, ODER NICHT?!"
Dienstag, 20.06.2006, 20:03, Info

Der Begriff "queer", der in Deutschland erst seit dem Erscheinen von Judith Butlers Buch Gender Trouble (dt.: Das Unbehagen der Geschlechter, 1991) bekannt wurde, ist mittlerweile in vieler Munde.

Im akademischen Kontext etabliert sich seit einigen Jahren mehr und mehr ein Kreis queerer TheoretikerInnen und in verschiedenen linken Kontexten wurden queer-politische Aktionsformen sichtbar (Pink&Silver, Kanak Attak u.a.).

Ebenfalls weit verbreitet ist die Verwendung von queer als Synonym für LesBiSchwule Partys, Räume etc. Trotz der scheinbar zunehmenden Bekanntheit des Begriffs bleibt oft ungeklärt, was eigentlich unter queer verstanden werden kann, welche historischen Kämpfe mit queer verbunden sind und welche Perspektiven sich daraus für linke Politiken ableiten lassen.

In dieser Veranstaltung wird es deshalb zunächst darum gehen, die Ursprünge queerer Auseinandersetzungen in den USA und die Grundlagen von queer [studies/theories] zu klären. Darauf aufbauend soll geklärt werden, was die zentralen Ausgangspunkte queerer Politiken sind und wie diese in politischen Praxen zum Tragen kommen (können) - und um eben diese Frage soll es auch in der sich anschließenden Diskussion mit dem Publikum drehen: Wie kann in unterschiedlichen Politikfeldern aus einer queer- politischen Perspektive argumentiert und gearbeitet werden und auf welche gemeinsamen Maßstäbe können wir uns beziehen?

Die Referentin Jennifer Jäckel hat Soziologie, Neuere und Neueste Geschichte und Gender Studies an der Universität Freiburg i. Brsg. studiert und ihre Magisterarbeit zum Thema "Queere Politiken als offenes Konzept? Eine qualitative Untersuchung zur Vermittelbarkeit von queer in zwei selbstverwalteten Projekten" geschrieben.