Es ist mal wieder so weit: Zeit für eine weitere Love or Hate Parade in Freiburg. Wie im letzten Jahr steht das bunte Spektakel mit musikalischer Untermalung unter dem Motto: Freiräume erhalten und ausweiten! Anlass derdiesjährigen Love or Hate Parade ist nicht das Autonome Zentrum KTS - die KTS steht kurz vor der Unterzeichnung eines Vergleichs und ist bis 2007 vorerst relativ gesichert sondern die akute Räumungsbedrohung des Wagenplatzes der Schattenparker.
KAMPF UM FREIRÄUME
Selbstverwaltete Kulturzentren, Wagenplätze, kollektive Wohnprojekte etc. sind Orte, an denen wir versuchen können, ein selbstbestimmtes, herrschaftsfreies, solidarisches Miteinander zu entwickeln. Linke Freiräume sollen keine privaten Nischen sein, sondern Ausgangspunkt und Struktur für unsere politischen Kämpfe und Aktionen. Sie sollen außerdem einen gewissen Schutz vor rassistischen, faschistischen, antisemitischen und sexistischen Verhaltensweisen bieten.
Freiräume zu haben heißt noch nicht gleich frei zu sein. Natürlich stoßen wir bei der Umsetzung unserer Ansprüche auch an eigene Grenzen, d.h. reproduzieren häufig das, was wir kritisieren bzw. wovon wir uns emanzipieren wollen. Trotzdem oder gerade deswegen sind Freiräume notwendig, um überhaupt eine Vorstellung davon entwickeln zu können, welches Leben und welche Umgangsformen wir wollen, nur hier können wir experimentieren und uns weiterentwickeln. Selbstbestimmte Freiräume sind seit jeher staatlicher Repression ausgesetzt. Die aktuellen Auseinandersetzungen um den Wagenplatz der Schattenparker sind nichts anderes als ein Symptom des allgegenwärtigen staatlichen Zugriffs auf unsere Versuche selbstbestimmt zu leben. Nacheinander oder nebeneinander führen einzelne linke Projekte immer wieder ähnliche Kämpfe für ihren Erhalt. Egal ob hier in Freiburg, in Karlsruhe, Stuttgart, Basel, Hamburg oder Berlin... linke, selbstbestimmte Projekte passen in kein kapitalistisches Stadtplanungskonzept.
Mit der Love or Hate Parade wollen wir für den Erhalt und Ausbau von linken Projekten und Freiräumen auf die Straße gehen. Wenn die Freiburger Stadtverwaltung glaubt, uns mit der KTS befrieden zu können, dann hat sie sich getäuscht. Wir fordern auch für die Schattenparker einen akzeptablen, dauerhaften Wagenplatz. Wir werden uns Freiräume immer wieder und an allen Orten erkämpfen!
Wir rufen alle dazu auf, sich am Protest gegen das Vorgehen der Freiburger Stadtverwaltung gegenüber den Schattenparkern zu beteiligen.
KEINE RÄUMUNG OHNEANGEMESSENEN ERSATZ!
Für MEHR FREIRÄUME UND UNKONTROLLIERTE BEWEGUNG - in Freiburg und
anderswo!