Moin, moin G20 - Tschüss G20: Krawall, Tourismus, Inhalt? Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel!
Viele hundert von uns sind Anfang Juli in Hamburg unterwegs gewesen und haben dort Erfahrungen gesammelt, im Rahmen der Proteste gegen die G20 und den Bullenstaat BRD. Zehntausende lebten Tage der Anarchie und der selbstorganisierten Widerständigkeit – und schissen sogar noch mehr auf die bürgerliche Rechtsordnung als Gesamteinsatzleiter Hartmut Dudde und die Senatoren.
Über Tage bekämpfte der Staat, irgendwie erwartungsgemäß, die Protest-Initiativen gegen den Gipfel – die Hafenstadt wurde für eine real-Life Aufstandsbekämpfungsübung gebucht und alle machten mit beim prophezeiten Gefahrengebiet. Nur teilweise konnten Inhalte der Globalisierungs- und Faschismus-kritischen Bewegungen erhört werden, angesichts hoch lodernder Feuer, Plünderungen, Pressesperren, Razzien, Einreiseverboten, Militäreinsätzen und Spaltung wurde das Spektakel ziemlich binär. The Good and the Evil.
Doch Hamburg hinterlässt bei vielen auch Gefühle einer bedingt schlagfertigen, neu-internationalistischen und kreativen antagonistischen Bewegung, die vor Bullenterror und Gesetzesbrüchen seitens der Herrschenden nicht in die Knie ging und solidarische, kreative wie militante Ausdrucksformen zu artikulieren wusste. Immerhin haben am Ende 100.000 das Protokoll des Gipfels verwirbelt und viele sind in diesen Tagen miteinander, füreinander und für eine solidarischere Welt auf die Straße gegangen. Neben der solidarischen Unterstützung der von Repression jeglicher Art Betroffenen gilt es nun auch Debatten um unsere Ressourcen, Strategien, Oganisationsformen und bewegungspolitischen Zukunft(en) zu führen.
Im Nachklang der Proteste häufen sich nun Attacken gegen unsere Zentren und Strukturen, noch immer können wir keine schlagfertige globale Bewegung für eine libertäre Revolution erkennen. Hat uns Hamburg weitergebracht? Was fand nebst der Zerlegung der Schanze und teilen St-Paulis, Plünderungen und Konvoi-Blockaden statt? Was nehmen wir mit und wie geht’s weiter? Welche Perspektiven hat eine militante Kritik der Gipfel neoliberaler Globalisierung? Wie kritisieren wir fruchtbar die herrschende Politik und unser eigenes wankelmütiges Anstinken gegen das Kapital? Wie sehr machten wir uns zu Agent*innen des Spektakels und was muss besser laufen? Soweit einige einleitenden Fragen zur heutigen Diskussion zum Protest gegen die G20 2017. Einleitend wird es ein paar Statements beteiligter Aktivist*innen geben, sowie nette Bilder von den Aktionen und Riots.
Nach der ausgiebigen, moderierten, Diskussions-Veranstaltung gibts noch ’ne Soli-Kneipe für die Infrastruktur der Camps und Antirepressionsgruppen.
Es laden ein: Infoladen Freiburg, Anti-Knast-Gruppe, EA-Freiburg, Antagonistische Linke e.V.