2017 – Deutschland feiert Martin Luther und das 500. Jubiläum des sogenannten Thesenanschlag. Von einer Playmobilfigur über dutzende neuer Bücher, unzähligen Veranstaltungen bis hin zu einem einmaligen bundesweiten Feiertag reicht der aktuelle Luther Hype. Als nationale Identifikationsfigur taugt die ‚riesenhafte Inkarnation deutschen Wesens‘ (Thomas Mann) ohnehin schon seit langem und der feiste Mönch aus Eisleben hat tatsächlich vieles für die deutsche Identität zu bieten: Antisemitismus und Sexismus vom Feinsten, Obrigkeitshörigkeit, Verachtung von Armen und Behinderten, Ausländerhass sowie die Verherrlichung von Arbeit und wirtschaftlichem Erfolg.
In dieser Veranstaltung soll ausgeführt werden, warum es an Luther so gar nichts zu feiern gibt und warum das Jubiläum besser dazu genutzt werden sollte, vor den Gefahren zu warnen, die von derartigen Ich-bezogenen, irrationalen und monistisch denkenden Demagogen ausgehen.