pogendroblem aus Bergisch Gladbach machen rumpligen Punkrock mit hymnischen Qualitäten, der aber dank schön-schiefem Gesang und intensiver Garagigkeit nie ins Pathetische kippt. Angewelkte Blumengirlandengitarren winden sich über einem porösen Stahlbetonfundament aus dem Zeitalter des Brutalismus.
In „Utopie:Studierendenstadt“ kündigen sie an, alle beliebten Studierendenstädte anzuzünden. Viele werden beleidigt sein, dass Freiburg nicht darin vorkommt. Sie haben zwei Sänger, einer singt ein bisschen wie Jens Rachut, der andere wie ein durchschnittlicher Deutschpunk-Idiot. Dazu singen sie über Saufen, Kotzen, die CDU, wie scheiße alles ist, ein Song heißt „schales Bier“ - wenn man Deutschpunk mag, wird man damit auf jeden Fall etwas anfangen können. Schön ist die nur latente Ironie, mit der sie das alles vortragen. So können sie sicher auch viele Hörer_innenschichten erreichen. Das Sympatischste aber - und damit werden sie Euch restlichen auch noch kriegen – ist dass ihr aktuelles Album „raus“ heißt: „Mir fällt auf / Ich häng zu oft in Bussen rum / Bin wieder drauf / Auf dem Weg zum Jugendzentrum / Fahr ganz allein / Durch agrarisch geprägte Regionen / Warum muss ich nur in Bergisch Gladbach wohnen?
https://pogendroblem.bandcamp.com
Malfunc Prism werden bei Euch vermutlich ebenfalls nostalgische Gefühle hervorrufen: Sie sehen alle aus wie bei Nirvana. Sie spielen zähneknirschenden High-Energy-Grunge für Zerknirschte aus dem Zeitalter von Klebeband und Tapes. Wobei auch beachtlich ist, dass von ihnen ein das Tape-Label DIRTY ROTTEN CRACK CHORDS ausgeht. Sehr sympathisch.
J. sagt dazu: "Wenn so etwas wie Pearl Jam auf die Riot-Grrrl-Bewegung trifft, dabei aber aggressiver und dreckiger und nach mehr Taktwechseln klingt."
https://soundcloud.com/malfunc-prism
Ein Konzert von Seafood Shows