Vor 3 Jahren besetzt, verteidigt, legalisiert und jetzt gekündigt, ab 1. Juli wieder besetzt!
Am 30. Juni lief die 3 monatige Kündigungsfrist des Nutzungsvertrags für das Autonome Zentrum in Köln-Kalk endgültig aus. Dieser Nutzungsvertrag wurde im Zuge eines 5 Tage andauernden Räumungsversuchs im März 2011 durch massiven Widerstand vor Ort und einer bundesweiten und europaweiten Solidaritätswelle erkämpft. Durch den Verkauf der Köln/Bonner Sparkassen Immobilienverwaltung an die Stadt Köln änderte sich die Zuständigkeit für das Gebäude.
Kaum ein Jahr später entscheiden die Politiker_innen einstimmig im Hauptausschuß, dass es keine Zukunft für das Projekt geben könne. Statt dessen solle ein Grünstreifen und Platz für eine Schulerweiterung gemacht werden. Bei genauerer Betrachtung der Bebauungspläne wird jedoch schnell klar, dass alle Vorhaben problemlos nebeneinander Platz hätten. Diese Scheinargumente werden vielmehr konstruiert, um einen angeblichen Interessenkonflikt herbeizuführen und eine schleichende Räumung vorzubereiten. Doch das werden wir nicht hin nehmen!
Die Räumung eines unkommerziellen Projekts wie dem Autonomen Zentrum ist eine Folge der neoliberalen Umstrukturierungen der Städte. Gesamtgesellschaftlich äußern sich diese Gentrifizierungsmaßnahmen in der Verteuerung und Verknappung von bezahlbarem Wohnraum, der Vertreibung und Ausgrenzung von sozial schwachen Gruppen aus den Innenstädten und den massiven Kürzungen bei sozialen Projekten. Gleichzeitig nimmt die Überwachung des öffentlichen und privaten Raumes immer weiter zu.
Aus linksradikaler Perspektive bieten Projekte wie das Autonome Zentrum Köln eine Möglichkeit sich so weit es geht abseits der kapitalistischen Verwertungslogik zu organisieren und gegen die herrschenden Verhältnisse Widerstand zu leisten. Gleichzeitig sollen gesellschaftliche Unterdrückungsmechanismen hinterfragt und aufgebrochen werden, um den Anspruch eines „Freiraums“ gerecht zu werden. Jedoch geht es nicht darum eine abgekapselte kleine Welt aufzubauen, sondern alternative Gesellschaftsformen zu entwickeln und in die Gesellschaft zu intervenieren. Dies ist dem Staat natürlich ein Dorn im Auge und so antwortet dieser mit Repression. In den letzten Monaten und Jahren wurden weltweit viele selbstverwaltete und emanzipatorische Projekte geräumt und zerstört. Es zeigt sich, dass die kapitalistische Logik von Eigentum und Profitorientierug mehr zählt, als leerstehende Häuser einem menschlichen Zweck zuzuführen. Die drohende Räumung des AZs ist deshalb ein Angriff auf alle nach Veränderung strebenden Menschen! Geben wir diesem Angriff die passende Antwort!
Kommt deshalb zur Demonstration am 06.07.2013 um 16 Uhr nach Köln-Kalk. Dort wollen wir endgültig klar machen: Es gibt kein Köln ohne Autonomes Zentrum und Räumungen von Freiräumen und Squats sind keine Option – nirgendwo!
One struggle one fight!