Hier der Aufruf für den 08.12. in Frankfurt:
Wir nehmen uns was wir brauchen – Frankfurt/Main action day
Aufgrund der akuten aber auch latenten (Räumungs-)Bedrohung selbstverwalteter Zentren hat sich das ,,Wir nehmen uns was wir brauchen“ Bündnis gegründet. Ziel des Bündnisses ist die Vernetzung von verschiedenen Räumen und Initiativen voranzutreiben, um entschieden den momentanen Entwicklungen entgegen zu treten. Bereits seit einigen Monaten haben wir, Aktivist_innen aus autonomen Zentren, Wagenplätzen, linken Kollektiven und besetzten Häusern im Rhein-Main-Gebiet und Baden-Württemberg, uns dafür eingesetzt eine Öffentlichkeit gegen die diversen Bedrohungen zu schaffen. Angesichts der unerträglichen gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse geht es uns einmal mehr darum, Gegenentwürfe zu diesen zu schaffen und zu erhalten. Als Bündnis wollen wir die Notwendigkeit unserer Projekte vermitteln. Mit dem Ziel, unsere Räume zu verteidigen und auszubauen, sind wir mit Infoveranstaltungen, Kunstaktionen und Demonstrationen in verschiedenen Städten und Dörfern aktiv.
Die jüngste Vergangenheit hat gerade auch hier im Rhein-Main Gebiet gezeigt, dass es um selbstorganisierte Räume schlecht bestellt ist. Das selbstverwaltete Kommunikationszentrum Haus Mainusch in Mainz hat zum 9. Dezember die Kündigung des Mietvertrages ausgesprochen bekommen. Das besetzte Institut für vergleichende Irrelevanz in Frankfurt/Main ist akut von Räumung bedroht und läuft Gefahr, ersatzlos dem Erdboden gleich gemacht zu werden – wie die Obere Austraße 7 in Mainz, die im Sommer geräumt wurde. Die ,,Wir nehmen uns was wir brauchen“-Demonstration vom 13. Oktober in Frankfurt war erst der Startschuss. Wir rufen zu einem stadtweiten Action Day auf, um sich den aktuellen Entwicklungen im städtischen Raum entgegenzustellen und für die Schaffung und Erhaltung selbstorganisierter Räume zu kämpfen.
Deshalb werden wir uns am 8. Dezember die Frankfurter und am 15. Dezember die Freiburger City aneignen. Mit verschiedenen Aktionen werden wir im öffentlichen Raum ein deutlich sichtbares Zeichen für unsere Projekte und Vorstellungen setzen. Wir werden unseren Widerstand gegen die mutwillige Zerstörung unserer Räume ins Herz der Stadt tragen. Kommt alle am 8. Dezember nach Frankfurt! Wir freuen uns über jegliche solidarische Aktionen, die ihr so vielfältig gestalten könnt wie ihr es für sinnvoll erachtet!
Programm auf: http://ivi.copyriot.com/wir-nehmen-uns-was-wir-brauchen-frankfurtmain-action-day
Aufruf für Freiburg am 15.12.
Überregionaler Aktionstag für Autonome Freiräume – Auf die Straße gegen rechte Gewalt und Repression – 15.12.2012
Autonome Freiräume
Seit Jahren ist die meist ersatzlose Räumung und Zerstörung unserer Jugendzentren, Häuser und Wagenplätze ein Thema. Aktuell sind nicht nur in Freiburg Räume wie das KuCa oder die Wagengruppe „Sand im Getriebe“ bedroht. Aus Schopfheim, Reutlingen, Frankfurt, Rastatt und Mainz erreichen uns ständig schlechte Neuigkeiten: Freiräume werden behördlich schikaniert, bekommen Veranstaltungsverbote oder werden geräumt. Diese Plätze sind nicht nur Räume wo Menschen wohnen, sich treffen und sich organisieren können. Sie sind auch Orte antifaschistischen Widerstandes und Gegenkultur zum kaputten Mainstream des Kapitals. Lasst uns gemeinsam mehr dieser Räume schaffen und die bedrohten Zentren und Häuser verteidigen!
Rechte Gewalt
Die ausufernden rechtsradikalen Gewalttaten und Übergriffe seit dem deutschen Einheitstaumel der Neunziger Jahre sind durch das Auffliegen des Nazi-Netzwerk NSU aktueller denn je. Hier zeigt sich, dass nicht nur die sogenannte Mitte der Gesellschaft den rassistischen Alltag in der BRD prägt und trägt. Organisierte Nazibanden verbreiten die Gewalt auch nicht als EinzeltäterInnen, sondern bilden letztlich terroristische Netzwerke mit den deutschen Behörden. Wenn diese nicht mit der Durchsetzung der Anti-Asylpolitik beschäftigt sind, betätigen sie sich auch mal als HelferInnen, AusrüsterInnen und Finanziers der Nazis, wie die bisherigen Ermittlungen aufdecken konnten. Nun wird die aufklärerische Mitte in der Politik vermutlich eine Zusammenlegung der Geheimdienste und Polizeien befördern, anstatt konsequenterweise eine endgültige Auflösung der Schlapphut-Behörden zu fordern.
Neben sich häufenden rassistischen Angriffen sind auch linke Räume Ziel rechter Gewalt. So griffen Nazis wiederholt auch in Freiburg linke Räume an, zuletzt gab es einen faschistischen Brandanschlag auf die Gartenstraße 19 Ende Oktober 2012. Repression
Unter Repression verstehen wir institutionalisierte psychische oder physische Gewalt, die meist im „legalen“ Rahmen verläuft, durch staatliche Behörden oder deren HelferInnen ausgeübt wird und sich gegen die Freiheit eines Einzelnen oder eines Kollektivs richtet.
Überwachung des öffentlichen Raumes, systematische Schikane von Versammlungen durch Zivilpolizei und Wanderkessel (zuletzt bei der Recht-auf-Stadt-Demo), Räumungen wie die der Wagenburg Rhino im Sommer 2011 und sämtlicher Hausbesetzungen seit April 2010, die Entnahme von DNA gegen WäglerInnen im Sommer 2012, die Verurteilung wegen des Abspielens des Liedes „Bullenschweine“, das neue Polizeigesetz von Grün-Rot… die Liste ist schier endlos und zum kotzen. Wir könnten auf internationaler Ebene gerade so weitermachen, mit der Vernetzung der Sicherheitsarchitekturen in der EU und darüber hinaus. In Zeiten kapitalistischer Krise nutzen die Herrschenden alle Mittel um die Aufmüpfigen zu unterdrücken. Setzen wir ihnen zur Weihnachtszeit ein ganz herzliches „fickt euch!“ entgegen!
Der Aktionstag lebt von eurer aktiven Beteiligung. Kommt zur „Spitzel-Jagd“ auf dem Weihnachtsmarkt und zur Nacht.Tanz.Demo. Am 15. Dezember ab 16 Uhr!
Do-It-Yourself – Without The State! Wir nehmen uns was wir brauchen!
Kollektiv 1512