Die EU Außengrenzen sind das Thema einer Ausstellung mit politischem Begleitprogramm von Aktion Bleiberecht. Sie wird vom 20. April - 6. Mai in der Galerie des Weinguts Andreas Dilger in der Urachstr. 3 zu sehen sein.
Aus der Zeitung erfahren wir neben dem 1:0 des SC Freiburg, von 40 im Mittelmeer ertrunkenen Nordafrikanern. In den Nachrichten treiben Flüchtlinge in überfüllten Booten neben der Finanzkrise über den Bildschirm. Wir sind gewohnt Landesgrenzen ungehindert zu überwinden. Für andere Menschen gilt das nicht.
Warum? Während Griechenland damit begonnen hat, einen 120 Kilometer langen, 30 Meter breiten und sieben Meter tiefen Graben zur türkischen Grenze zu bauen, wurde in Marokko der Grenzzaun zu Melilla und Ceuta (spanisches Hoheitsgebiet) auf sieben Meter erhöht.
Seit sich die EU-Grenze, mit dem Beitritt Polens an die Ukraine verlagert hat, stellt die EU Equipment und Knowhow für die Grenzüberwachung und Internierung zur Verfügung. Die Ukraine wurde vertraglich verpflichtet Internierungslager zu errichten. Neue von der EU finanzierte Haftlager sind entstanden, in denen Migrant_innen und Flüchtlinge unter Abwesenheit rechtsstaatlicher Verfahren interniert werden.
Der "Arabische Frühling", der Einsatz von Frontex, die Katastrophenszenarien auf dem Mittelmeer bieten reichlich Anlass, sich mit den Europäischen Außengrenzen auseinanderzusetzen.
Kunstschaffende und Künstlergruppen der verschiedenen Gattungen (Video, Malerei, Plastik, Theater und Lyrik) stellen ihre Arbeiten dazu in der Galerie des Weinguts Dilger vor. Auch wird Fotodokumentation -Europe closes our borders, Frontex and the externalisation of border control- zu sehen sein. Vernissage: 20. April 2012 18.00 Uhr.
Politisches Begleitprogramm
Am 28.April.2012 referieren der Politikwissenschaftler und Redakteur von Bürgerrechte und Polizei/CILIP Heiner Busch aus Bern und die Rechtsanwältin Angela Furmaniak aus Lörrach zum Thema "Innere Abschottung". Was plant die EU zur Verstärkung der Überwachung ihrer Außengrenzen und zur Abwehr von Flüchtlingen?
Am 5.Mai.2012 sprechen VertreterInnen von Boats4people zum Thema "Tunesien als Beispiel einer EU-Außenperspektive". Afrikanische Flüchtlinge leben unter katastrophalen Bedingungen in Lagern in der Wüste Tunesiens. Boats4people startet im Sommer von Sizilien aus eine Schiffsexpedition zur Solidarität mit den MigrantInnen im Mittelmeer, die zum maghrebinischen Sozialforum am 11. Juli in Tunesien ankommen soll.
Öffnungszeiten der Ausstellung: Fr von 14.00 - 19.00 Uhr und Sa / So von 11.00 - 20.00 Uhr.
Weitere Informationen unter www.aktionbleiberecht.de.