Geheimagent Lemmy Caution kommt nach Berlin, um Ermittlungen gegen die kapitalistische Wirklichkeit aufzunehmen. Er soll herausfinden, warum die Menschen an Verhältnissen kleben, die für die meisten von ihnen nur Leid, Elend und Not bereithalten. Die deutsche Abwehr, die ihn schon erwartet, schickt Caution ihre Agenten auf den Hals. Mit ihnen wird er spielend fertig, nicht aber mit der geheimnisvollen Doppelagentin Svobodnaja Ljubova. Eine vermeintliche Spur führt in die Villa des Großindustriellen Bertotti (hinter dem sich der Chef der deutschen Abwehr, Hermann Müller-Goebbels, verbirgt). Durch den Verrat Svobodnajas gerät Caution dort in eine Falle. Doch in letzter Sekunde schlägt sie sich auf seine Seite und rettet ihm das Leben. Als sich Caution Hals über Kopf andertweitig verliebt und seinen Auftrag aus den Augen verliert, liquidiert Svobodnaja ihn, um sich „ihre Freiheit zu bewahren“. Sterbend sinniert Lemmy über seinen Grundirrtum, eine mächtige, alles steuernde Organisation dort erwartet zu haben, wo überpersönliche Verhältnisse walten. _ Bei „Lemmy Caution“ handelt es sich um einen surrealistischen, experimentellen Agentenfilm im Stil von Gordards „Alphaville“, dem auch die Hauptfigur entlehnt ist, und dem Film noir der vierziger Jahre. Bernd Reinink (Buch und Regie) aus Berlin wird sich im Anschluß der Diskussion stellen.
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