Der neue Militarismus setzt auf das Konzept der
"vernetzten Sicherheit". Zivile Organisationen arbeiten
flankierend der militärischen Intervention
und den Kriegsstrategien zu. Auch in Freiburg ist
der wachsende Einfluss der staatlichen Sicherheitsorgane
und entsprechender Wirtschaftsunternehmen
zu beobachten: beispielsweise an der Freiburger
Universität und an Forschungsinstituten, die
zum Fraunhofer Institut gehören. Sie treten immer
offener als Kooperationspartner und Drittmittelgeber
in Bildung und Forschung auf. Länger schon
finden Werbeveranstaltungen der Bundeswehr in
der Freiburger Agentur für Arbeit statt. Neben diesen
"Berufe in Uniform"-Events im Freiburger Arbeitsamt,
gab es wieder einen BW-Infostand vom
12.bis 20.September 2009 auf der Baden-Messe in
Freiburg. Es geht dabei um die Erhöhung der Akzeptanz
des Truppenstandorts in unserer Region.
So wollte sich auch die Deutsch-Französische Brigade,
welche am 27. Juni beim Stadtfest durch Müllheim
marschierte, dort präsentieren.
Antimilitaristische Initiativen vernetzen sich aber
auch. Eine wichtige Initiative ist "Bundeswehr wegtreten".
"Bundeswehr wegtreten" stiften "Unruhe bei Reklame-
Einsätzen der Bundeswehr. Ihr Schwerpunkt
sind die Rekrutierungsveranstaltungen der
Bundeswehr an Arbeitsämtern, Universitäten und
Schulen, sowie auf Jobmessen und "KarriereTreffs"
in den Innenstädten.
Zielsetzung der Initiative Bundeswehr-Wegtreten
ist es, die Bundeswehr in ihrem Streben nach mehr
gesellschaftlicher Akzeptanz bei ihrer Selbstinszenierung
im öffentlichen Raum anzugreifen.
Ihr Motto: "Wer die Öffentlichkeit sucht, muss sie
auch ertragen!"
"Eine unwidersprochene Alltagspräsenz des Militärs
spiegelt nicht nur, sondern prägt auch gesamtgesellschaftliches
Bewusstsein zugunsten einer
fortschreitenden Militarisierung des Außen und Innen."
Um dem entgegen zu wirken organisiert die Gruppe
Kampagnen und Aktionen und übernimmt die
Dokumentation und Veröffentlichung von Materialien
zu antimilitaristischen Themen.
Über Aktionsformen wie z.B.:
Gelöbnisse der Bundeswehr Stören, bei Soldatenmessen im Chor Antikriegslieder
Singen, Rave auf dem Dach eines Konzerthauses,
während eines BW-Benefizkonzertes, Tortenwerfen auf die Rekrutenwerber, Clownsarmee-Paraden, Ausbildungsangebote zum erwerbsmässigen
Töten, Begräbnis für einen Kämpfer für die neoliberale
Weltordnung, Antikriegs-Filmveranstaltungen, Gegenpropaganda und Demonstrationen bei Bundeswehrauftritten an Schulen, Unis, Arbeitsämtern,
bei Gewerkschaften und auf Handelsmessen
(z.B. Buchmesse), Tarnanstrich für die zivilen Partner des
Militärs
, Graffiti auf Heldendenkmäler
, Beschädigung von Kriegsmaterial und
Militärfahrzeugen wird u.a. online und in der Infobroschüre
"Die Panzerknackerin" berichtet.
Bei unserer Veranstaltung in der KTS werden zwei
von "Bundeswehr wegtreten" über aktuelle Kampagnen
ihrer Initiative berichten: Wie sie Störaktionen
geplant und durchgeführt haben, wie die Resonanz
war. Ebenso wird Thema sein, in welchen Bereichen
das Militär die Zusammenarbeit mit Arbeitsamt,
Uni, Forschung und Wirtschaft sucht
bzw. wo diese Kooperation schon etabliert ist, aber
auch welche Handlungs-Perspektiven möglich
sind von Nichtzusammenarbeit und Gegeninformation
bis zur Sabotage.
Unter anderem geht es auf der Veranstaltung am
12. November um die Werbeveranstaltungen der
Freiburger Agentur für Arbeit "Berufe in Uniform"
am 14.12.2009, wo Arbeitsamt, Bundeswehr, Polizei
und Bundespolizei versuchen, Kanonenfutter
und Frischfleisch zu werben.
Donnerstag, 12.11.2009, 20:00,
Bundeswehr Wegtreten und Gruppe Zuviel Arbeit