Vor 70 Jahren, im Oktober 1939, begann - durch einen „Führererlass“ angeordnet - die als „Aktion T 4“ bezeichnete systematische Vernichtung von sogenanntem „lebensunwertem“ Leben durch die Nazis. Geistig Behinderte, psychisch Kranke, Menschen mit chronischen Krankheiten und mittellose Leute, die straffällig geworden waren, wurden aus den Pflegeanstalten in zentrale Vernichtungsstätten gebracht und in Gaskammern umgebracht. Auch die Region Südbaden bildete dabei keine Ausnahme: Viele Insassen der Freiburger Kreispflegeanstalt wurden in Grafeneck bei Reutlingen vergast.
Erst in den 80er Jahren hat eine Aufarbeitung dieser Morde begonnen, und seit den 90er Jahren werden sie von einer breiteren Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen. Trotzdem sind sie vielen nicht bekannt und größtenteils immer noch vergessen.
In der Veranstaltung werden die zugrunde liegende Ideologie, die ihren Ursprung lange vor dem Nationalsozialismus hat, und die damaligen Ereignisse näher dargestellt und beleuchtet, wobei ein Schwerpunkt auf der Kreispflegeanstalt in Freiburg und der Vernichtungsanstalt Grafeneck liegt. Außerdem wird der Frage nach Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen damals und heute nachgegangen. Gibt es erneut Gefährdungen und Tendenzen, in ein solches Denken zu verfallen?
Gruppe Zuviel Arbeit