In der Nacht auf den 9. September haben Nazis einen Brandanschlag auf das Autonome Zentrum KTS Freiburg verübt. Kurz vor drei Uhr wurde ein hölzernes Kassenhäuschen neben dem Eingang angezündet, das völlig ausbrannte. Den Spekulationen der Presse über fahrlässige Brandstiftung widersprechen wir vehement: bereits kurz vor Mitternacht haben die letzten BesucherInnen die KTS verlassen und das Ledersofa im Holzhäuschen konnte nicht durch eine weggeworfene Kippe entzündet werden. Die starke Hitze ließ mehrere Fenster des Hauses bersten, das Hauptstromkabel wurde samt Verteilerkasten zerstört, in mehreren Räumen entstanden Schäden durch Ruß und Rauch. Der Giebel war bereits angesengt und das Feuer hätte beinahe auf den Dachstuhl übergegriffen. Nach Angaben der Feuerwehr konnte das Gebäude gerade noch gerettet werden.
Wir lassen uns von den Nazis nicht einschüchtern. Alle Veranstaltungen finden wie angekündigt statt. Verschiedene Gruppen, linke Projekte und Parteien haben bereits ihre Solidarität bekundet und wir fordern dazu auf, sich aktiv mit dem Projekt KTS Freiburg zu solidarisieren. Mittlerweile sind die gröbsten Schäden behoben, wir bitten aber weiterhin um Spenden auf das Konto des Fördervereins für Subkultur e.V., Bankleitzahl 680 900 00, Kontonummer: 15513802, Verwendungszweck: Antifa. Die Spenden werden zur Reparatur der restlichen Schäden benutzt, alles überschüssige Geld kommt direkt antifaschistischem Engagement zu Gute.
Wie notwendig diese Arbeit ist, zeigt das Beispiel des Bombenbauers aus Weil am Rhein und seiner Kameraden der Südbadener Naziszene. Die antifaschistischen Warnungen wurden anderthalb Jahre in den Wind geschlagen, nur durch die Antifa konnten Tote verhindert werden. Die von Innenminister Rech euphemistisch als „Frühwarnsystem“ verbrämte Unterwanderung und Finanzierung der Naziszene durch Spitzel hat versagt – der Geheimdienst ist nicht nur überflüssig, sondern kontraproduktiv. Der Brandanschlag gegen die KTS wurde durch Nazis im Vorfeld angekündigt, doch wieder schaute der Staat nur zu. Wir sind nicht bereit, die Polizei noch länger zum Jagen zu tragen, es ist Zeit für antifaschistischen Selbstschutz.
In Freiburg versucht die Polizei unter der Leitung des Polizeipräsidenten Heiner Amann sogar den Brandanschlag zur Durchleuchtung der linken Szene zu benutzen. Wegen des Aufrufs der KTS zur Demonstration gegen das geplante neue Versammlungsgesetz laufen noch immer Verfahren gegen die damaligen Vorstände des Fördervereins. Wir fordern die sofortige Einstellung der Verfahren und die Absetzung von Amann. Ein Polizeipräsident, der Linke kriminalisiert und Nazis gewähren lässt, ist in Freiburg fehl am Platz. Keiner mag Heiner. Amann muss weg!
Solidarisiert euch mit der KTS!
Kommt zur Demonstration am 14. November 2009!
Mit Autonomen Zentren in eine antifaschistische Zukunft!
KTS Freiburg
Communiqué vom 14.09.2009