SPD-Fraktion hofft auf Unterstützung für KTS-INI; Aufruf zur Besonnenheit
Freiburg, 11.02.2004
Nach den Auseinandersetzungen zwischen der KTS-Ini und Polizei am
vergangenen Wochenende, schlägt die SPD-Gemeinderatsfraktion vor,
umgehend an den vor sechs Jahren geführten guten und erfolgreichen
Diskussionsprozess anzuknüpfen, der zur Anmietung des Bahnbetriebswerkes
für die KTS-Ini führte. "Bevor die Situation weiter eskaliert, sollten
alle Beteiligten in sachlicher und vorwurfsfreier Atmosphäre nach
Lösungen und Alternativen für die Zukunft der KTS suchen", so der
Vorschlag der Fraktion.
Nach wie vor ist die SPD-Fraktion der Auffassung, dass die KTS-Ini
sowohl mit ihrem kulturellen Programm als auch mit ihrem sozialen
Anspruch ein wichtiger Baustein der Freiburger Jugendkulturszene sowie
der Jugendarbeit ist.
"Wir erinnern daran", so die beiden Stadträtinnen Dr. Renate Kiefer und
Gabi Rolland, "dass die KTS-Ini mit ihren Veranstaltungen nicht nur
zeitkritische und historische Themen und Diskussionen aufgreift, sondern
mit ihren sozialen Projekten auch bei der Integration von vielen
Migrantinnen und Migranten hilft."
Renate Kiefer und Gabi Rolland fordern die Stadtverwaltung auf, mit den
jungen Leuten das Gespräch zu suchen und gemeinsam für eine unveränderte
Verlängerung des Mietvertrages für das Bahnbetriebswerk oder eine andere
Immobilie zu suchen. Es muss möglich sein, bei den vielen freiwerdenden
Flächen ein geeignetes Objekt zu finden.
Bereits vor sechs Jahren hat die KTS-Ini Bedenken erhoben und Ängste vor
unkontrollierbaren Besucherinnen und Besuchern formuliert. Sowohl der
Gemeinderat als auch die Stadtverwaltung haben soviel Überzeugungsarbeit
gegenüber der KTS-Ini, den weiteren Mietern des Bahnbetriebswerkes und
dem Eigentümer Deutsche Bahn AG geleistet, dass es überhaupt zu einem
Einzug gekommen ist.
Die SPD-Fraktion fordert die KTS-Ini auf, sich mit "Nachdruck aber
kühlem Verstand" weiterhin für ihre Belange einzusetzen. Dabei sollte
Gewalt in jeglicher Form ablehnen werden. Die SPD-Fraktion ist davon
überzeugt, dass mit gutem Willen bei allen Beteiligten, die KTS-Ini mit
dem gegenwärtigen Veranstaltungsprogramm eine Zukunft haben wird.
Renate Kiefer weist i.d.Z. darauf hin, dass es in der Stadt ein gewisses
Protestpotenzial gibt, das sich im Rahmen der Diskussionen um die
KTS-INI bzw. dem Abriss der Kasernengebäude im Vauban entlädt. Die
alleinige Verantwortung für diese Randale ist nicht allein der
KTS-Initiatoren zuzuschreiben.
Renate Kiefer und Gabi Rolland wurden von der SPD-Fraktion als
"Verbindungsfrauen" für die KTS-Ini und die Stadtverwaltung benannt.