Die Mitgliederversammlung von Bündnis90/Die Grünen KV Freiburg hat am 18. 2. 04
folgende Resolution einstimmig verabschiedet:
Grüne: KTS unbedingt erhalten!
Der Kreisverband Bündnis90/Die Grünen bedauert sehr, dass trotz vielfältiger
Bemühungen - auch unserer Gemeinderatsfraktion und des Oberbürgermeisters - ein
Verbleib der KTS auf dem Gelände der Bahn nicht mehr möglich zu sein scheint.
Das darf nicht das Ende des autonomen Kulturzentrums KTS bedeuten!
Der Kreisverband hat den Eindruck, dass die von der Bahn angeführten
Beschwerdepunkte bei gutem Willen zusammen mit der Stadt und den KTS-Betreibern
einvernehmlich und für alle Seiten zufriedenstellend ausgeräumt werden könnten.
Er betrachtet deswegen die Kündigung für übereilt und appelliert noch einmal an
die Bahn, sich ihrer sozialen Verantwortung, der auch sie nach Meinung des
Kreisverbandes als große öffentliche Institution unterworfen ist, nicht
leichtfertig zu entziehen und stattdessen in neue Verhandlungen mit der Stadt
und der sich vernünftig erzeigenden KTS-Initiative einzutreten.
Die KTS steht in der Tradition selbstverwalteter Kulturzentren: Dem Budozentrum
im Schwarzwaldhof, dem AZ im Glacisweg, der KTS im Vauban. Ihre Kultur genauso
wie ihre Organisation verweigert sich einem bürgerlichen Verständnis. Viele
junge Menschen - nach gefühltem Alter - der unterschiedlichsten Couleur finden
dort ihren Platz für Diskussionen, künstlerische Kreativität und Experimente für
ein "anderes" Leben im sozialen und politischen Bereich. Wir meinen, eine solche
Institution gehört unverzichtbar zu einem offenen und toleranten Freiburg.
Wenn wider unser Erwarten tatsächlich der Erhalt der KTS-Ini in den Räumen an
der Basler Straße nicht gewährleistet werden kann, rufen wir dazu auf,
alternative Räume für die KTS-Ini zu suchen. Neben der Stadtverwaltung, die mit
der Suche schon begonnen hat, sind auch die Bürgerinnen und Bürger Freiburgs
gefragt. Zum einen, in dem sie Vorschläge und Ideen für neue Räume suchen - wir
nehmen Anregungen gerne auf und leiten sie entsprechend weiter.
Zum anderen gehören zum städtischen Leben auch Freiräume und unterschiedlichste
Lebensformen und -stile. Daraus entstehen Interessenskonflikte und Reibereien,
oft auch handfeste Probleme. Diese anzupacken und zu lösen ist eine
Voraussetzung städtischer Lebensqualität. Beitragen dazu müssen alle, auch
KTS-lerInnen und Stadtverwaltung, potentielle NachbarInnen und VermieterInnen.
Toleranz beruht auf Gegenseitigkeit, Zugeständnisse braucht es auf allen Seiten.
Aber dafür profitiert von den Freiräumen für z.B. eine KTS auch die ganze Stadt
und nicht nur die NutzerInnen der KTS.
i. A.: Manfred Kleehammer
Kommunalpolitischer Berater des Kreisvorstandes