Initiative für den Erhalt der KTS in den Räumen der Bahn

Kontaktstelle an der EFH, SOFFI. K., Sozialwissenschaftliches Frauenforschungsinstitut,
Prof. Dr. Cornelia Helfferich Wilhelmstr. 15, 79098 Freiburg
Tel.: 0761/276624, Fax: 0761/276625, e-mail: soffik@t-online.de

Freiburg, den 11.2.2004

Offener Brief einer Vermittlungs-Intiative

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Salomon,
Sehr geehrter Herr Dr. Schnell (DB Baden-Württemberg),
Sehr geehrter Herr Sahrbacher (DB Service Immobilien),
Sehr geehrter Herr Vulpius (DB Immobilien Freiburg)
Sehr geehrte KTS-Nutzer und Nutzerinnen,

als aufmerksame Beobachter gesellschaftspolitischer Entwicklungen in der Stadt und als sozial Engagierte sehen wir mit großer Sorge, dass sich der Konflikt um die Nutzung der Bundesbahn-Räume in der Basler Landstrasse durch die KTS-Ini weiter verschärft. Mit unserer Initiative wollen wir dem entgegenwirken.
Wir sind überzeugt, dass wir in unserer Stadt Räume für die KTS-Ini brauchen. Seit Jahren gibt es in Freiburg Zentren - vom Glacisweg (AZ), über das Vauban bis zur heutigen KTS in denen selbstverwaltet Kultur stattfindet. Sie hat sich immer einem bürgerlichen Verständnis verweigert. Sie war gleichzeitig sowohl Avantgarde als auch banalster Unsinn. Viele junge Menschen der unterschiedlichsten Couleur finden dort ihren Platz für Diskussionen, künstlerische Kreativität und Experimente für ein _anderes_ Leben.
Freiburg nimmt zwar für sich in Anspruch, eine offene und tolerante Stadt zu sein, tut sich aber mal mehr und mal weniger schwer mit diesen Einrichtungen. Wir erwarten, dass Konflikte, die im Umfeld dieser Zentren entstehen, gelöst werden. Unsere Initiative will dies unterstützen und verhindern, dass sich die Tür zwischen der Bahn und KTS schließt. Wir wollen vermitteln und für Toleranz gegenüber dem Anderen werben. Unsere Initiative will konkret Wege suchen, um ein Nebeneinander von Bahn und KTS weiterhin zu ermöglichen und will die Stadtverwaltung daran erinnern, dass sie hier in der Pflicht steht.
Voraussetzung für eine Suche nach Lösungen ist aber, dass die Bahn sowohl Gesprächsbereitschaft zeigt, als auch bis zu einer Lösung den Staus Quo der _Tolerierung_ akzeptiert. Genauso erwarten wir in dieser schwierigen Verhandlungsphase ganz nachdrücklich, dass die KTS- Ini und die KTS-Nutzerinnen und Nutzer dafür Sorge tragen, dass diese Protestaktionen friedlich verlaufen.
Unsere Initiative ist entstanden aus Diskussionen an der EFH. Um keine weiter Zeit zu verlieren, gehen wir mit diesem offenen Brief unterzeichnet von einem Kreis von Erstunterzeichnern an die Öffentlichkeit. Wir werden in den nächsten Tagen in unserem beruflichen und privaten Umfeld weiter Unterstützer anwerben. Wir hoffen, dieser Brief kommt nicht zu spät.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Cornelia Helfferich
Prof. Dr. Sabine Alwin
Prof. Dr. Christoph Schneider-Harpprecht
Prof. Dr. Rüdiger Spiegelberg
Prof. Dr. Konrad Maier
Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff