Über die Zapatisten, die Andere Kampagne, die APPO in Oaxaca zu Autonomiebewegungen in Guerrero – in Mexiko tut sich viel von links unten, auch wenn die bürgerliche Presse hier wie dort nicht darüber berichtet. Anscheinend bedarf es den Tod eines ausländischen Kameramanns, bis wenigstens ein paar Infos einen Platz in unseren Medien erhalten (Brad Will, Indy-Kameramann wurde auf den Barrikaden von Oaxaca am 27.6.2006 erschossen.). Mit zwei Ausstellungen, Vorträgen und Filmen wollen wir in dieser Woche über die aktuelle Situation sozialer Bewegungen in Mexiko informieren und deren Kämpfe ins Bewußtsein rufen. In der Woche vom 14.-22.07. werden im Café zwei Ausstellungen gezeigt: Fotos von dem ehemaligen taz-Fotografen Hinrich Schultze vermitteln Eindrücke über den Aufstand von Oaxaca. Dieser Aufstand begann mit dem Protest der LehrerInnengewerkschaft im Juni 2006 und entwickelte sich zu einer Rebellion, an der breite Bevölkerungsschichten teilnahmen. Der Bundesstaat befand sich über ein halbes Jahr in der Hand der Aufständischen, die Erhebung wurde mit brutaler Polizeigewalt und Repression niedergeschmettert. Die zweite Ausstellung zeigt Materialien zur Situation der Frauen in Chiapas. Neben Alltagswirklichkeiten werden vor allem Frauenrechte thematisiert und feministische Frauengruppen vorgestellt.
Öffnungszeiten der Ausstellungen: täglich 17-20.00. Selbstverständlich gibt’s leckeren rebellischen fairtradebio – Kaffee aus Chiapas!
Samstag, 14.7. Ausstellungseröffnung
Zur Ausstellungseröffnung gibt’s einen Vortrag zur aktuellen Situation sozialer Bewegungen in Mexiko. Hauptsächlich geht es zum einen um die Perspektiven und die aktuelle Lage der Aufstandsbewegung in Oaxaca (APPO) nach deren brutaler Niederschlagung Ende 2006.
Aber auch bei den Zapatisten tut sich noch immer was. Trotz paramilitärischer und staatlicher Bedrohung und Repression bauen sie seit nunmehr 13 Jahren stetig ihre autonomen Strukturen aus.
Um soziale Kämpfe miteinander zu verbinden, initiierten die Zapatisten vor eineinhalb Jahren die Andere Kampagne, die inzwischen mexikoweit zur Vernetzung sozialer Bewegungen von links und von unten geführt hat. Die Referentinnen waren gerade mehrere Monate in Mexiko und erzählen auch anhand eigener Erfahrungen und Eindrücke.