Liebes intergalaktisches Publikum, willkommen zur Geburtstagsfeier der KTS, hier auf dem Planeten NR 5678421223499, im lokalen Sprachgebrauch auch unter dem Namen Erde bekannt.
Wir möchten uns für die schwierigen Begleitumstände hier entschuldigen, aber wen wundert das auf einem Planeten, auf dem mit Kriterien wie Herkunft, Vorlieben in der Liebe, Religion, Geld, Geschlecht, und jeder Menge mehr oder weniger fragwürdigem Papier mit Namen wie Zeugnis, Personalausweis oder Checkkarte bestimmt wird, wer mitspielen darf und wer nicht.
Umso mehr freut es uns, dass es Versuche auf dem kleinen Planeten Erde gibt, diese chaotische Ordnung durch ein geordnetes also ordentliches Chaos zu ersetzen.
Ein solcher Versuch ist die KTS, ein Versuch Politik und Kultur jenseits der herrschenden Verwertungszwänge und Unterdrückungslogiken zu leben.
Nach zehn Jahren steht dieser Versuch angesichts gekündigter Räume irgendwo zwischen Abgrund, Verbleib und Neubeginn. Auch wenn das für die KTS kein ungewöhnlicher Zustand ist, da sie in ihrer Geschichte viele Konflikte im Innern, wie nach außen erlebte, finden wir so etwas schon ärgerlich, gerade am Geburtstag.
Na ja, die KTS wird auch den aktuellen Konflikt überstehen, wir hoffen nicht auf Kosten ihrer Selbstverwaltung oder Unkommerzialität.
Mehr Sorgen macht uns, dass wir wenn wir in die intergalaktische Suchmaschine die Begriffe autonomes Zentrum und Erde eingeben wir immer nur Räumung, gekündigt, bedroht und nicht mehr autonom lesen. Das macht den intergalaktischen Kaffeeklatsch für uns vielleicht etwas spannender - aber immer auf Kosten der Erdlinge?.
Wir wollen diese Plätze von Avantgarde und banalstem Unsinn nicht nur erhalten, wir wollen, dass sie sich ausbreiten und viele neue hinzukommen, weil wir sie mit all ihren Konflikten für allemal besser halten als das, was uns das tägliche Realitätsfernsehen Erde TV so bietet.
Wir möchten deshalb zum 10jährigen der KTS keine Geschenke machen, sondern etwas fordern, eine klitzekleine Forderung, ganz realistisch:
Wir fordern die Stadt Freiburg dazu auf:
Sich auf dem deutschen Städtetag entschieden für den Erhalt und die Entstehung autonomer Zentren einzusetzen.
Um mit gutem Beispiel voranzugehen soll sie einen Fördertopf autonome Zentren ausschreiben und diesen mit einem Startkapital von 25,9 Millionen Euro ausrüsten, wir wissen dass das wenig ist und wahrscheinlich nicht reichen wird, aber wie gesagt die Zeiten auf der Erde sind schlecht!
Vergessen wir das für ein paar Stunden und feiern Geburtstag!
Autonome Zentren erhalten und ausweiten
KTS bleibt
Kein Tag ohne - Autonomes Zentrum