Wenn ihr unser Chaos stört, dann stören wir eure Ordnung...
Finger weg von AZ's, Wagenburgen und Squats!
Bundesweiter Aufruf nach Freiburg zur LOVE & HATE PARADE
Demo für den Erhalt der KTS
Treffpunkt: Samstag 20.03.2004 13 Uhr Stadttheater / Platz der alten Synagoge
(Änderungen vorbehalten, aktuelle Infos im Netz)
Seit fast 10 Jahren existiert die KTS (Kulturtreff in Selbstverwaltung) in
Freiburg als Ort für emanzipatorisches Denken, herrschafts- und
gesellschaftskritische Politik, Selbstverwaltung und Subkultur. Als
autonomes Kulturzentrum bietet sie unterschiedlichsten Gruppen, Initiativen
und Einzelpersonen die Möglichkeit, sich politisch und kulturell zu
engagieren. Die KTS stellt auf nichtkommerzieller Ebene Infrastruktur und
Räumlichkeiten für Veranstaltungen zur Verfügung. Vorträge, Partys,
Konzerte, Filmabende, Theatervorführungen und regelmäßige Gruppentreffen
finden hier statt; Umwelt- und Projektwerkstatt, Infoladen und Umsonstladen
sind in den Räumen der KTS untergebracht. Darüber hinaus ist die KTS mit
ihrem Kneipen- und Vokü-Angebot auch ein erschwinglicher Treffpunkt für
Leute, die sich die teuren und je nach Image studentisch, hip oder bieder
aufgemachten Kneipen der Innenstadt nicht leisten können oder wollen.
Nachdem die KTS-Initiative 1997 ihr zweites Haus auf dem ehemaligen
Kasernengelände Vauban verlassen musste (das erste war bereits 1994 geräumt
worden), wurde 1998 ein Gebäude auf dem Bahnbetriebswerk in der
Baslerstraße als Ersatz gefunden. Fast pünktlich zum 10-jährigen Bestehen
ist der Verbleib der KTS in ihren bisherigen Räumen jedoch akut von Räumung
bedroht: Die Deutsche Bahn AG sprach gegenüber der Stadt Freiburg die
Kündigung der von der KTS genutzten Räume aus. Die Stadt selbst sieht keine
Veranlassung, dieser Kündigung zu widersprechen und sich so für den Erhalt
der KTS in ihrer jetzigen Form einzusetzen.
Auch die Situation in anderen Städten zeigt, dass Autonome Zentren,
Wagenburgen, Squats und sonstige Freiräume zunehmend unter Druck geraten.
Erwähnt seien hier nur einige Beispiele, so die Ex-Steffi in Karlsruhe, die
seit Jahren von der Stadt mit leeren Versprechungen hingehalten wird, und
deren Bemühungen um neue Räume immer wieder buchstäblich zerschlagen
werden. Auch die AZs in Pforzheim und Heidelberg stehen seit der Kündigung
ohne Räume da, in Mannheim und Basel wurden besetzte Projekte geräumt und
die Häuser sofort durch Stadt und Polizei unbenutzbar gemacht. In Freiburg
wurde das im Januar kurzfristig besetzte Haus 53 auf dem Vauban-Gelände
unmittelbar nach der Räumung zerstört. Ebenso werden die Schattenparker
seit Jahren mit leeren Versprechungen hingehalten. Auch die letzte
Verhandlungsrunde nach der Besetzung in Neuershausen brachte keinen Wagenplatz.
Widerständige und nicht kommerzialisierte Strukturen und Projekte fügen
sich nicht in das Idealbild einer durchkapitalisierten Gesellschaft ein und
müssen mit Angriffen auf verschiedensten Ebenen rechnen. Daher handelt es
sich bei den Konflikten in den einzelnen Städten auch nicht um lokale
Konflikte, sondern um einzelne Facetten einer gesamtgesellschaftlichen
Entwicklung. Diese steht in einem direkten Zusammenhang mit der stetig
zunehmenden Privatisierung öffentlicher Räume, staatlichem Sicherheitswahn
und massivem Sozialabbau. Systematisch wird versucht, dem Bild einer
sauberen und sicheren Stadt Nachdruck zu verleihen, indem Menschen, die
nicht der herrschenden gesellschaftlichen Norm entsprechen, ausgegrenzt
werden und selbstverwaltete Strukturen zunehmenden Repressionen ausgesetzt
sind.
Dagegen ist entschlossener Widerstand nötig! Freiräume für autonomes
politisches und subkulturelles Engagement sind absolut unverzichtbar!
Solidarisiert euch mit der KTS und kommt am 20. März zur Love & Hate Parade
nach Freiburg. Kämpfen wir laut, bunt und kreativ für den Erhalt und den
Ausbau aller autonomen Zentren, Wagenplätze und Squats in Freiburg und
anderswo! KTS bleibt!